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Stand: 6/23
Die Hausantenne...
... war jahrzehntelang ein stadtbildprägendes, teils dafür auch gehasstes Objekt auf den Dächern Deutschlands.
Doch welche der Antennen kann man noch verwenden? Was kann man mit ihnen empfangen? Wann lohnt sich evtl. sogar ein Aufbau einer Hausantenne?
Als letzteres bei mir aufgrund von schlechtem Empfang fällig wurde, musste ich mich mit dem Thema auseinandersetzen und dieses Wissen möchte ich hiermit mundgerecht auch Laien zugänglich machen.
Zunächst möchte ich auf die verschiedenen Arten von Antennen eingehen. Die häufigsten nun hier:
LMKU-Antennen:
Die Abkürzung steht für "Lang-, Mittel-, Kurz- und Ultrakurzwelle". Bis auf Ultrakurzwelle (UKW, FM) wird davon nichts mehr in Deutschland aktiv genutzt. Wer also normal Radio (ohne DAB) hören möchte, kann eine solche Antenne dafür nutzen.
Wie sehen die Antennen aus?
Hier sieht man eine klassische LMKU-Antenne der Firma Kathrein.
Der Stab oben ist der LMK-Teil, die kreuzförmigen Bögen (Faltdipole) sind für den UKW-Teil zuständig. In Ballungsräumen mit gutem Empfang ist diese Art ideal, da sie Signale von allen Seiten so gut wie gleich gut einfängt.
UKW-Antennen:
UKW-Antennen, seltener auch mit VHF Band II bezeichnet, sind wie oben bereits erwähnt, für UKW-, also analogen Radioempfang zuständig. Reine UKW-Antennen kommen in vielen Formen daher:
Kreuzdipole
Kreuzdipole sind Rundstrahler, d.h. dass die von allen Seiten Signale einfangen. Perfekt für z.B. Großstädte mit hoher Feldstärke. Reicht am Radio die eingebaute kleine Stabantenne, ist ein Ring- oder Kreuzdipol hinreichend.
Ringdipole / Runddipole
Ringdipole werden immer häufiger auf Dächern gesichtet, was nicht zuletzt ihrer kompakten Bauform zu verdanken ist. Auch diese Antennen sind Rundstrahler, haben aber i.d.R. einen schlechteren Gewinn als die Kreuzdipole (=Signalstärke).
Yagi-Antennen mit Richtwirkung
Yagi-Antennen kommen dann zum Einsatz, wenn entweder ein starker Sender "ausgeblendet" werden soll, Ferne Sender empfangen werden, oder eine schlechte Abdeckung mit UKW-Signal vorherrscht. Im Gegensatz zu den anderen zwei Typen muss diese Art von Antenne genau auf den Fernmeldeturm, der das gewünschte Signal sendet, ausgerichtet werden.
UKW ist in aller Regel horizontal polarisiert. Das heißt, dass die Antennenstäbe (Elemente) parallel zum Boden sind.
DAB(+) - Antennen:
DAB steht für Digital Audio Broadcasting und das ist im Grunde Digitalradio. Dies wird auf dem ehemaligen Analog-TV VHF-Band III ausgestrahlt. Somit findet sich oft eine VHF-Band III Antenne auf dem Dach, die aber so noch nicht genutzt werden kann. Dies liegt an der Polarisationsänderung, nämlich wurde Analoges Fernsehen damals horizontal ausgestrahlt, während DAB vertikal polarisiert ausgestrahlt wird.
Die allermeisten VHF-Band III Antennen müssen genau auf den Fernmeldeturm, von dem das Signal bezogen werden soll, ausgerichtet werden, da es sich fast immer um Yagi- oder LogPer-Antennen handelt.
Hier eine Antenne mit hoher Richtwirkung, noch horizontal ausgerichtet:
und hier eine mit geringerer Richtwirkung, vertikal ausgerichtet für DAB
TV-Antennen:
Digitales Fernsehen (DVB-T2) wird auf dem UHF Band IV/V ausgestrahlt und in der Regel mit Richtantennen empfangen. Dafür lassen sich oft auch alte UHF-Antennen, die für analoges Fernsehen genutzt worden, nutzen. Dann muss aber oft die Polarisation von Horizontal auf Vertikal geändert werden. Auch diese müssen genau auf den Fernsehturm ausgerichtet werden.
Wie sehen diese Antennen aus?
Array-Antennen:
Hier: Horizontal polarisiert, wenig Richtwirkung
LogPer-Antennen:
Winkelreflektor-Yagi-Antennen:
Eine gute Hausantenne hat mindestens drei Antennen, um alle drei Empfangsarten zu bieten.
Tips und Tricks beim Antennenbau:
Aktive und parasitäre Elemente nicht vertauschen!
Aktive Elemente sind dabei Empfangsdipole, meistens oval oder langrund in der Form.
Parasitäre Elemente sind Reflektoren und Direktoren, meistens Gitter bei Reflektoren und Stäbe bei Direktoren.
1. Dipol
2. Reflektor (immer länger als Direktor)
3. Direktoren
4. Anschlusskasten
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